Die geschmacksverbessernde Wirkung der Gewürze beruht auf leicht flüchtigen Verbindungen, den ätherischen Ölen. Aufgrund ihrer leichten Flüchtigkeit geben sie der Speise nicht nur einen angenehmen Geruch, sondern auch einen angenehmen Geschmack, da das Gesamtgeschmacksempfinden sich zum größten Teil in der Nase abspielt. Je nach Absicht kann man mit Gewürzen einer Speise ein komplett anderes Aroma geben und damit vielleicht ein unerwünschtes Aroma überdecken oder den ureigenen Geschmack der Speisen hervorheben, ergänzen und verstärken. Da die in den Gewürzen enthaltenen ätherischen Öle auch physiologische Wirkung entfalten können, kann man mit verschiedenen Gewürzen durchaus auch medizinische Zwecke erfüllen.
Die wichtigsten Funktionen von Gewürzen sind
- Konservierung der gewürzten Lebensmittel (Chili, Rosmarin)
- Anregung des Appetits durch Bitterstoffe (Rosmarin, Pomeranzenschale)
- Anregung der Verdauung durch Förderung der Magentätigkeit (Pfeffer)
- Hilfe bei Darmkrämpfen und Verhinderung von Blähungen (Fenchel, Anis, Kümmel)
- Verbesserung des Geschmacks von verdorbenen oder faden Lebensmitteln (Orangenblüten)
- Ergänzung und Verstärkung des Geschmacks von wenig aromaintensiven Gerichten (Vanille)
Weiterhin gibt es einzelne Wirkungen, die über die genannten Gruppen hinausgehen. So werden viele Gewürze und Kräuter seit alters her für gesundheitliche Zwecke eingesetzt. Dabei lässt sich unterscheiden in kurzfristige Wirkung und längerfristige Effekte auf den menschlichen Organismus. Beispielsweise:
- Anregung der Bildung von Gallenflüssigkeit, Förderung der Fettverdauung (Zwiebel, Knoblauch)
- Günstige Wirkungen auf die Darmflora (Ingwer, Knoblauch)
- Aphrodisierende Wirkung, Aktivierung des Herz-Kreislauf-Systems (Nelken, Chili, Ingwer, Kakaobohnen)
- Förderung der Konzentration, aufmunternd (Kakaobohnen, Kaffeebohnen, Guaraná, Colanuss)
- Entspannung, Beruhigung, Einschlafförderung (Salbei, Muskat)